Am Samstag den 5. Mai 1951 um 15 Uhr erfolgte die Einweihung der neuen Sülmer Kyllbrücke. Außer den geladenen Gästen nahmen auch Bewohner der interessierten Orte, sowie die Schulen von Sülm und Speicher an der Feier teil. Nach einem Vorspruch durch eine Schülerin aus Speicher, begrüßte Amtsbürgermeister Masson aus Speicher alle Teilnehmer, insbesondere den Kreisdelegierten Spadone, den Vertreter des Reg. Präs. Oberregierungs- u. Baurat Schulze – Bernd, Bundesbahnrat Gomel, Oberbaurat Hohmann, Baurat Georg und Straßenbaumeister Diel, Assessor Bentz, als Vertreter des Landrats, die Geistlichkeit, den katholischen Pfarrer Schwahn, Speicher und den evangelischen Pfarrer Schroer, Bitburg, den Amtsbürgermeister Probst von Bitburg Land, sowie die Bürgermeister der beteiligten Gemeinden
In den Jahren 1910/12 wurde im Zuge des Neubaus der Sülmer Straße eine Brücke über die Kyll errichtet. Ihre Lebensdauer betrug nur 35 Jahre. In den Rückzugskämpfen 1945 wurde sie gesprengt. Jeder Verkehr über die Kyll war unterbrochen, da auch die Eisenbahnbrücke und die Straßenbrücke an der Molkenburg dasselbe Schicksal erlitten. Zunächst wollte man einen Steg über die Kyll für Fußgänger errichten. Als bei den Vorarbeiten ein Arbeiter aus Speicher durch eine Mine ums Leben gekommen war wurden die Arbeiten eingestellt. Mit der Inbetriebnahme der eingleisigen Bahnstrecke Trier – Köln wurde stillschweigend für Fußgänger die Benutzung der Eisenbahnbrücke geduldet. Fahrzeuge aus Sülm, Loskyllermühle, Dahlem und Trimport konnten nur auf dem weiten Umweg über Röhl und die Notbrücke an der Molkenburg den Bahnhof Speicher erreichen. Dank der Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz, das einen Zuschuss von 27.500 DM gab, konnten die beteiligten Gemeinden Sülm, Dahlem, Trimport u. Speicher im Spätsommer vorigen Jahres mit dem Bau der Brücke beginnen. Die Arbeiten wurden durch die Baufirma Wadle Bitburg, mit Ing. Schran durchgeführt. Bauführer war Hellwig, der damit seinen 48. Brückenbau durchgeführt hat. Die neue Kyllbrücke ist eine elegante Einbogenbrücke mit schmuckem schmiedeeisernen Geländer und Fußgängersteigen zu beiden Seiten des Fahrdammes. Pfarrer Schwahn aus Speicher nahm die kirchliche Weihe der Brücke vor. Kreisdelegierter Spadone sprach beachtenswerte Worte über die friedliche Zusammenarbeit der Völker in einem geeinten Europa. Nach einem Segenspruch durch Marlene Masson durchschnitt diese das weiße Band, womit die Brücke für den Verkehr freigegeben wurde. Im Anschluss an die Brückenweihe versammelten sich die Bauleitung und die Arbeiter in der Bahnhofswirtschaft zur Richtfestfeier, während für die geladenen Gäste eine Feier im Hotel „Zum Schwan“ Speicher stattfand. Mögen alle Wünsche, welche der neuen Kyllbrücke bei der Weihe zuteilwurden, in Erfüllung gehen.